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Fasanerie

Dass die Stadt Frankfurt eine eigene Fasanerie unterhält, wissen sogar einige Frankfurterinnen und Frankfurter nicht. Der Eintritt ist kostenfrei und zu unseren Öffnungszeiten können Wildschweine, Damhirsche und viele verschiedene Greifvogel- und Eulenarten beobachtet werden. Außerdem befinden sich auf dem Gelände das StadtWaldHaus, eine Auffangstation für Wildvögel und manche Kleinsäugetiere sowie verschiedene Rundwege mit Wald und Erlebnispfad. Seit 2011 gibt es außerdem unseren Waldladen.
Füttern und Streicheln ist in unserer Fasanerie leider nicht möglich.

Unsere Tiere

Auf dem 16 Hektar großen Gelände befinden sich verschiedene Wildgehege und Volieren, in denen unterschiedliche in Deutschland vorkommende Wildtierarten beobachtet werden können. Unsere Wildschweine, Hirsche, Greifvögel, Fasane etc. dienen dazu, den Besucherinnen und Besuchern die heimischen Waldtiere näherzubringen.

An allen Gehegen befinden sich einige Informationen über unsere Tiere, damit man sich auch ohne eine Führung ein wenig informieren kann.

Alle Tiere werden von unserer Tierpflege versorgt und dürfen nicht gefüttert werden. Das ist wichtig, damit wir die Futtermenge kontrollieren können. Viel wichtiger ist aber, dass kein Tier falsches Futter bekommt und im schlimmsten Fall davon krank wird. Daher bitten wir Sie, sich an das Fütterverbot zu halten. Bitte stellen Sie auch keine Futtermittel ohne Absprache bei uns oder vor dem Tor ab. Vielen Dank!

Obwohl wir fast ausschließlich Wildtiere auf unserem Gelände zeigen, ist das ein oder andere Tier natürlich ein wenig an Menschen gewöhnt, also etwas zahmer als man es von “wilden” Tieren gewöhnt ist. Trotzdem dürfen und sollen unsere Tiere nicht gestreichelt werden.
Wir haben außerdem auch immer wieder Neuzugänge oder auch schreckhafte Tiere. Darum ist es sehr wichtig, sich in der Nähe der Gehege immer leise und langsam zu verhalten. Die Tiere werden es euch danken!


Als Bildungseinrichtung ist es uns sehr wichtig, dass Kinder und Erwachsene den richtigen Umgang mit Wildtieren lernen. Daher ist das Streicheln und Füttern nicht erlaubt. Der angemessene Abstand zum Wildtier soll bestehen bleiben und zum Naturerlebnis dazugehören.

Wichtige Regeln bei der Begegnung mit Wildtieren im Wald zum Ausklappen:

Wildtiere bitte nicht füttern! Dies ist die häufigste Ursache für unangenehme Begegnungen von Mensch und Tier. Tiere, die angefüttert werden, gewöhnen sich daran und können unwirsch reagieren, wenn das Füttern ausbleibt. Folgen davon können Verletzungen oder Zerstörungen von Absperrungen usw. sein. Tiere, die den nötigen Abstand zu Menschen verlernen, sind außerdem häufiger Opfer von Autounfällen.

Wildtiere nicht anfassen oder streicheln! Tiere, die nicht zahm sind, können sich erschrecken und unvorhersehbar reagieren. Es kann dabei zu Unfällen von Mensch und Tier kommen. Auch wissen wir nicht, ob ein Tier vielleicht Krankheiten oder Ungeziefer übertragen kann. Im Notfall am besten Handschuhe tragen.

Bei Begegnung Ruhe bewahren und dem Tier einen Rückzugsort geben! Damit kann man gefährliche Situationen zum Beispiel mit Wildschweinen vermeiden.

Mehr Informationen zum Verhalten im Wald können Sie hier finden.


Im Stroh liegt eine Wildschweinbache mit ihren Frischlingen.
Bis 2018 gab es regelmäßig im Wildschweingehege Nachwuchs zu sehen. Zur Zeit gibt es aber altersbedingt keine Frischlinge mehr. Unser Keiler Rudi und die Leitbache Daisy sind einfach zu alt.

In einem Gehege der Fasanerie sieht man einen männlichen Dybowskihirsch und eine dazugehörige Hirschkuh.
Der Dybowski-Hirsch ist eine Unterart des Sikahirsches und stammt aus Ostasien. Diese Hirsche sind in Deutschland nur in Wildgehegen zu beobachten. Wie bei allen Hirscharten außer dem Rentier tragen auch hier die Hirschkühe (Weibchen) kein Geweih.

Bei einem Rundgang um das Wildgatter kann man zudem Damwild und Muffelwild beobachten.

Zwischen hohen Nadelbäumen blickt uns eine Gruppe Mufflons an.
Das Mufflon ist ein Wildschaf. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, kommen diese Tiere durch Auswilderung seit etwa 200 Jahren auch in deutschen Wäldern, z.B. im Taunus, vor.
Ein männlicher Damhirsch grast im Gehege der Fasanerie.
Ein männlicher Damhirsch grast im Gehege der Fasanerie. Damhirsche tragen auch als erwachsene Tiere ein gepunktetes Fell. Damhirsche sind die größten Hirsche im Stadtwald südlich von Frankfurt. Vor allem im Revier Oberrad sind sie zu beobachten. Im Hintergrund ist ein Muffelbock zu sehen.

Zusätzlich gibt es eine Auffangstation für verunfallte Wildtiere. Dort beherbergen wir Tiere, die nach Genesung wieder ausgewildert werden (z.B. Igel, Eichhörnchen und verschiedene Vögel) und auch solche, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage sind, in der Wildnis zurecht zu kommen und daher dauerhaft bei uns bleiben (z.B. Rabenkrähe Jakob und andere Vogelarten). Hier finden Sie dazu weitere Informationen.

Der Mäusebussard sitzt auf einem Stamm in der Voliere.
Der Mäusebussard ist ein Dauerpflegegast.
Etwas verschlafen blickt ein Waldkauz in die Kamera.
Der Waldkauz ist die größte im Frankfurter Stadtwald lebende Eulenart. Auch dieses Tier kann leider nicht wieder ausgewildert werden.

Geschichte

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden weite Teile des Frankfurter Stadtwaldes zerstört und mussten danach wieder aufgeforstet werden. Die vielen neu gepflanzten Bäume waren allerdings eine ideale Nahrungsquelle für Insekten, die sich dadurch gut vermehren konnten. Um die Schäden an den Jungpflanzen möglichst gering zu halten, begann der Forstbetrieb im Jahr 1954 auf dem Gelände der heutigen Fasanerie Jagdfasane zu züchten. Als Insektenvertilger wurden diese auf den Wiederaufforstungsflächen ausgesetzt, um den Insektenfraß einzudämmen. In den heranwachsenden Waldbeständen fand der Fasan später keine geeigneten Lebensbedingungen mehr, die Fasanenzucht wurde daher aufgegeben. In der Zwischenzeit waren in den Gehegen der Fasanerie immer mehr Wildtierarten hinzugekommen, angefangen mit den Wildschweinen. Seit Mitte der 60er Jahre dient die Fasanerie zusätzlich als Tierauffangstation für verunfallte Wildtiere.
1976 wurde die Fasanerie in ein Informationszentrum umgestaltet und war seitdem anschaulicher Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit des ehemaligen Frankfurter Forstamtes, heute Abteilung StadtForst des Grünflächenamtes Frankfurt. Das starke Interesse der Bevölkerung am Wald, insbesondere am Frankfurter Stadtwald, stieß jedoch in den relativ beengten räumlichen Verhältnissen der dortigen Blockhütte immer öfter an Grenzen und erforderte somit die Erweiterung der bestehenden Gebäude.
1989 wurde mit der Planung für einen anspruchsvollen Neubau auf dem Gelände begonnen:
Im Mai 1995 wurde auf dem Gelände der Fasanerie schließlich ein neues forstlich-ökologisches Informationszentrum eingeweiht: Das StadtWaldHaus.